Mentale Gesundheit: Warum Führungskräfte zuerst auf sich selbst achten müssen!

von Marcel Kovacs

Wahrscheinlich haben Sie gerade eine Menge um die Ohren. Ihre Mitarbeitenden erwarten klare Anweisungen und Zielvorgaben, während Ihr/e Vorgesetzte/r auf Ergebnisse drängt. Der Terminkalender ist vollgepackt mit Deadlines und Meetings, und die nächsten Aufgaben stehen bereits Schlange. Sie befinden sich in einer einflussreichen Position – und gleichzeitig in einem Spannungsfeld zwischen den verschiedenen Anforderungen. Phasen der starken Belastung gehören zum Berufsprofil. „Die höchsten Ansprüche stelle ich an mich selbst“ stellt dabei zusätzlich eine Überzeugung dar, die Dauerstress und Verausgabung programmiert (Burisch, 2010).

Die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg eines Unternehmens. Doch Führungskräfte, die ihre eigenen Bedürfnisse ignorieren, können das Wohlbefinden ihres Teams nicht nachhaltig fördern. Nur wer sich selbst priorisiert, kann wirklich für andere da sein und eine positive Unternehmenskultur schaffen.

Die Verantwortung als Führungskraft

Führungskräfte haben eine zentrale Rolle im Unternehmen, die weit über die reine Leitung des Tagesgeschäfts hinausgeht. Ihre Einstellung und ihr Verhalten prägen die Unternehmenskultur maßgeblich. Wenn Chefinnen und Chefs das Thema mentale Gesundheit ernst nehmen, senden sie ein starkes Signal an ihr Team: Es ist okay, über psychische Belastungen zu sprechen, und es ist wichtig, sich um sich selbst zu kümmern.

Oft neigen Führungskräfte dazu, ihre eigenen Bedürfnisse hintenanzustellen. Doch Überforderung und Stress wirken sich nicht nur negativ auf ihre eigene Gesundheit aus, sondern auch auf die gesamte Dynamik im Team. Wer als Führungskraft stark und ausgeglichen ist, kann authentisch für andere da sein und gesundheitsförderlich Führen!

Eine Kultur des Wohlbefindens schaffen

Um das Stigma rund um psychische Gesundheit zu durchbrechen, müssen Führungskräfte nicht nur darüber sprechen, sondern auch gesunde Verhaltensweisen vorleben. Das bedeutet, sich selbst Pausen zu gönnen, die eigenen Grenzen zu wahren und offen über die Bedeutung der mentalen Gesundheit zu kommunizieren.

Grundlegende Handlungsempfehlungen für Führungskräfte:

  1. Die eigene mentale Gesundheit priorisieren:
    Um effektiv für andere da zu sein, müssen Führungskräfte zuerst auf sich selbst achten. Das heißt, regelmäßige Pausen einlegen, klare Grenzen setzen und sich nicht scheuen, Hilfe anzunehmen, wenn sie benötigt wird.
  2. Offene Kommunikation fördern:
    Sprechen Sie offen über Ihre eigenen Herausforderungen und wie Sie mit Stress umgehen. Dies ermutigt andere im Team, ebenfalls offen über ihre psychische Gesundheit zu sprechen und Hilfe zu suchen, wenn nötig.
  3. Eine unterstützende Unternehmenskultur schaffen:
    Fördern Sie eine Arbeitsumgebung, in der mentale Gesundheit nicht nur akzeptiert, sondern aktiv unterstützt wird. Dies kann durch flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit zu Homeoffice oder durch das Anbieten von mentalen Gesundheitsressourcen geschehen.
  4. Selbstfürsorge vorleben:
    Praktizieren Sie, was Sie predigen. Zeigen Sie Ihrem Team, dass es in Ordnung ist, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Beispielsweise können Sie als Führungskraft bewusst Pausen einlegen oder rechtzeitig Feierabend machen, um sich um Ihre eigene mentale Gesundheit zu kümmern.
  5. Externe Unterstützung einbinden:
    Nutzen Sie die Vielfalt an Ressourcen, die heute zur Verfügung stehen, um die mentale Gesundheit in Ihrem Unternehmen zu fördern. Das können Workshops, Beratungsdienste oder Selbsthilfe-Tools sein, die in den Arbeitsalltag integriert werden können.

Vorleben statt nur darüber reden

Wie lässt sich das alles konkret in den Arbeitsalltag integrieren? Um mentale Gesundheit effektiv in Ihrem Unternehmen zu fördern, ist es entscheidend, praktische Maßnahmen zu ergreifen, die nicht nur Theorie bleiben, sondern wirklich im täglichen Handeln sichtbar werden. Im Folgenden finden Sie einige praxisnahe Ansätze, die Ihnen helfen können, als Führungskraft eine gesunde Arbeitsumgebung zu schaffen.

Fazit: Balance finden, um Balance zu geben

Wer als Führungskraft gesund und ausgeglichen ist, kann diese Balance auch im Team fördern. Mentale Gesundheit ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit – für Führungskräfte und ihre Mitarbeitenden gleichermaßen. Letztlich liegt es in den Händen der Führungskräfte, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der die mentale Gesundheit einen hohen Stellenwert hat. Das beginnt mit der eigenen Selbstfürsorge und setzt sich fort in einer Unternehmenskultur, die Flexibilität, Inklusion und offene Kommunikation fördert.

Wir bei HealthVision unterstützen Sie gerne, um das interne Change-Management attraktiv und effektiv zu gestalten. Als Experten für psychische Gefährdungsbeurteilung fördern wir Veränderungen, die das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeitenden steigern.

Bereit für positive Veränderungen? Gemeinsam fördern wir die psychische Gesundheit in Ihrem Unternehmen.

Sprechen Sie uns an!

Zum Nachlesen:

Burisch, M. (2010). Burnout erkennen, verstehen und bekämpfen. Information für Führungskräfte. VBG