Job Crafting: Arbeit aktiv gestalten und erfüllender machen

von Svenja Gimbel

Frau erklärt auf Whiteboard Job-Crafting für Einfluss auf eigene Arbeitszufriedenheit

In einer Welt, in der Arbeitszufriedenheit und persönliches Wohlbefinden immer wichtiger werden, gewinnt das Konzept des „Job Crafting“ zunehmend an Bedeutung. Job Crafting bezieht sich auf die bewusste Gestaltung und Anpassung des eigenen Arbeitsumfeldes und der Arbeitsaufgaben, um die eigene Rolle erfüllender und sinnvoller zu gestalten. Aber was genau ist Job Crafting und wie können Sie es in Ihrem Arbeitsalltag umsetzen?

Was versteht man unter dem Begriff „Job Crafting“?

Job-Crafting ist ein Konzept der positiven Organisations-, Wirtschafts- und Arbeitspsychologie. Es bezieht sich auf die Anpassung des Jobinhalts (physische Komponente), der Bedeutung von Aufgaben (kognitive Komponente) und der Beziehungen im Arbeitsumfeld (soziale Komponente).

Was nicht passt, wird passend gemacht

Es geht darum, die Arbeit so zu gestalten, dass sie nicht nur den Anforderungen des Unternehmens entspricht, sondern auch die persönliche Zufriedenheit und Motivation steigert.

Job Crafting kann in drei Hauptkategorien unterteilt werden:

Task Crafting

Verändern Sie die Art und Weise, wie Sie Aufgaben erledigen. Dies könnte bedeuten, dass Sie bestimmte Aufgaben hinzufügen, weglassen oder umgestalten, um Ihre Arbeit abwechslungsreicher und interessanter zu machen.

  • Hinzufügen neuer Aufgaben: Mitarbeiter übernehmen neue Aufgaben, die ihnen mehr Freude bereiten oder sie mehr fordern.
  • Veränderung bestehender Aufgaben: Aufgaben werden so angepasst, dass sie besser zu den eigenen Stärken passen.
  • Eliminierung oder Reduzierung weniger erfüllender Aufgaben: Sofern möglich, werden weniger interessante Aufgaben reduziert oder delegiert

Relational Crafting

Gestalten Sie die Art und Weise, wie Sie mit anderen am Arbeitsplatz interagieren. Dies könnte beinhalten, dass Sie Beziehungen zu Kollegen vertiefen, neue Netzwerke aufbauen oder die Art und Weise ändern, wie Sie mit Kunden oder Vorgesetzten kommunizieren.

  • Veränderung der Art und Weise, wie man mit Kollegen interagiert: z.B. mehr Zusammenarbeit mit Kollegen, die ähnliche Interessen haben.
  • Aufbau neuer Beziehungen: Kontakte zu neuen Personen im Unternehmen knüpfen, die inspirierend oder unterstützend wirken.
  • Reduzierung negativer Interaktionen: Minimierung des Kontakts zu Kollegen, die eine negative Einstellung oder unproduktive Arbeitsweise haben.

Cognitive Crafting

Verändern Sie die Art und Weise, wie Sie über Ihre Arbeit denken. Dies könnte bedeuten, dass Sie den Sinn und Zweck Ihrer Aufgaben neu definieren oder Ihre Rolle im Unternehmen aus einer anderen Perspektive betrachten.

  • Neudefinition der Arbeit: Die eigene Rolle oder die Bedeutung der Aufgaben neu interpretieren, um mehr Sinn in der Arbeit zu sehen.
  • Fokussierung auf positive Aspekte: Sich bewusst auf die positiven und erfüllenden Aspekte der Arbeit konzentrieren.

Wie können Sie Job Crafting in Ihrem Arbeitsalltag umsetzen?

Hier sind einige praktische Tipps, wie Sie Job Crafting in Ihrem Arbeitsalltag anwenden können:

Beginnen Sie mit einer ehrlichen Bestandsaufnahme Ihrer aktuellen Arbeitssituation. Welche Aufgaben machen Ihnen Spaß? Welche sind weniger erfüllend? Welche Stärken und Interessen bringen Sie in Ihre Arbeit ein?

Definieren Sie klare Ziele für Ihr Job Crafting. Möchten Sie mehr Verantwortung übernehmen? Suchen Sie nach Möglichkeiten, Ihre kreativen Fähigkeiten einzusetzen? Wollen Sie Ihre sozialen Kontakte am Arbeitsplatz verbessern?

Starten Sie mit kleinen, machbaren Veränderungen. Vielleicht können Sie eine monotone Aufgabe interessanter gestalten, indem Sie eine neue Methode ausprobieren, oder Sie können Ihre Arbeitszeit anders einteilen, um produktiver zu sein.

Sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten über Ihre Job-Crafting-Bemühungen. Erklären Sie, wie diese Veränderungen nicht nur Ihnen, sondern auch dem Unternehmen zugutekommen können. Offene Kommunikation kann dazu beitragen, Unterstützung und Verständnis zu gewinnen

Bitten Sie regelmäßig um Feedback von Kollegen und Vorgesetzten. Dies kann Ihnen helfen, Ihre Job-Crafting-Strategien zu verbessern und sicherzustellen, dass sie effektiv und im Einklang mit den Unternehmenszielen sind

Fazit

Es handelt sich bei Job Crafting also um einen Prozess und keine einmalige Veränderung. Job Crafting ist kein Zauberstab, der alles heil macht. Es geht nicht darum, alles auf einmal umzugestalten, sondern Schritt für Schritt wichtige Veränderungen und mit kontinuierlicher Verbesserungen am eigenen Traumjob zu basteln, ohne dafür die Rolle oder den Arbeitgeber wechseln zu müssen. Jede*r Mitarbeiter*in und auch jedes Team sollte sich daher immer wieder die Frage stellen: Wie kann der Job proaktiv gestaltet werden?

In jedem Job steckt ein besserer

Job Crafting hilft Mitarbeitenden, mehr Sinn, Motivation und Zufriedenheit in der eigenen Rolle zu entdecken – und selbst aktiv zu gestalten.

Lassen Sie uns gemeinsam Ansatzpunkte für Ihre Organisation identifizieren!

 

Sprechen Sie uns an!