Freude und Sinnhaftigkeit (2015)

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FreuSinn steht für gesunde, motivierte und erfolgreiche Mitarbeiter und sinnstiftende Arbeit

Was die Stressforschung übersehen hatte: FreuSinn®.

Was wäre, wenn 80% ihrer Mitarbeiter morgens beim Aufwachen sich auf die Arbeit freuen? Und was wäre, wenn ebenso viele abends mit dem Gefühl nach Hause gehen etwas Sinnvolles getan zu haben? Ganz einfach: dann hätten wir keine weiteren Fragen, außer ob Sie sich schon bei „Great Place to Work“ für die Champions League beworben haben.

Aber ganz so einfach ist es nicht. Weil Wissenschaft „ist und bleibt was einer ab vom anderen schreibt“ hatten auch wir übersehen, danach zu fragen, ob die Arbeit eigentlich Freude macht. Und damit ist nicht Spaß gemeint und Tischfußball bei der Arbeit. Damit ist das tiefere, erfüllende Gefühl einer dauerhaften Freude gemeint, sowie auf den nächsten Frühling nach einem langen Winter. Aaron Antonovski hat in seinen Forschungen zu Salutogenese darauf hingewiesen, dass das Gefühl zu einem höheren Sinn als nur dem eigenen Nutzen beizutragen die Gesundheit stärkt und Überleben hilft. So kam die Forschung zur Sinnhaftigkeit des Tuns in die Welt.

Inzwischen gibt es zur Sinnhaftigkeit eine umfangreiche wissenschaftliche Literatur. Und sogar molekularbiologische Evidenz. Beispielsweise fand Steven Cole, dass die Abwehrerkennungszellen von Menschen, denen das Gelingen anderer wichtig ist, anders ticken und andere Gene experimentieren, als die Menschen, die nur an ihre eigene Lust und unmittelbare Befriedigung denken. Aber Sinnhaftigkeit allein, immer nur Mutter Theresa, trägt das durch ein ganzes Leben?

Irgendwann ging mir in einem Gespräch mit einem besonders verbohrten Gewerkschaftler, der nur immer die Belastungen die Überstunden sah und nicht, dass die Ingenieure eigentlich große Freude an der Entwicklung hatten der Hut hoch. Denn ich hatte sieben Jahre lang auf einer Intensivstation als Oberarzt gearbeitet und kann mich nicht an einen einzigen Tag erinnern, an dem ich nicht mit Freude morgens zur Arbeit kam. Also bauten wir eine ganz fiese Frage in unsere Fragebögen ein: wenn Sie morgens aufwachen, freuen sich darauf zur Arbeit zu gehen? 20.000 Fragebögen und medizinische Untersuchungen später haben wir das zusammen mit der Frage nach der Sinnhaftigkeit analysiert. Und es zeigt sich: Freude und Sinnhaftigkeit sind Geschwister. Wenn es beiden Geschwistern gut geht, dann zahlt das auf die Gesundheit ein und auf die Produktivität.

Bei einem pharmazeutischen Unternehmen hatten wir Gelegenheit, diese Zusammenhänge genauer zu untersuchen mit sogenannten Strukturgleichungsmodellen. Diese Modelle versuchen, die komplexen Zusammenhänge und Wechselwirkungen zu erklären. Etwas, dass die einfachen Rechenverfahren in der Psychologie nicht können. Und das spannende Ergebnis war: Wenn wir unsere Daten analysierten nur mit den klassischen Stressmodellen von Belastungen und Ressourcen oder startenden Faktoren, der körperlichen und psychischen Gesundheit und dazu dem Gesundheitsverhalten sowie privaten Belastungen dann funktionierte das alles ganz gut so wie es in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben ist.

Wenn wir aber die Frage nach Freude und Sinnhaftigkeit sowie nach Zukunftshoffnung dazu stellten, dann passte das Modell nicht nur besser zu den beobachteten Daten sondern es war ganz einfach: Freude und Sinnhaftigkeit vermitteln zwischen den Arbeitsbedingungen unter Gesundheit sowie der Produktivität. 10% mehr Freude oder Sinnhaftigkeit hat einen fünfmal höheren Effekt auf die Gesundheit und die Produktivität, als 10% mehr körperliche Bewegung. Leider gibt es keinen Schrittzähler für Freude und Sinnhaftigkeit. Darum fördern viele Unternehmen noch immer Fitnessstudios für ihre Beschäftigten. Wir empfehlen Ihnen, wenn Sie etwas Effizientes wollen, den FreuSinn zu fördern.